Schlechtes Raumklima durch trockene Luft in Büroräumen

In einem modernen Bürogebäude in Hannover klagten viele Mitarbeiter insbesondere im Winter über Symptome wie Halskratzen und Augenreizungen. Nachdem keine besonderen Ursachen für das schlechte Raumklima ausgemacht werden konnten, stellen einige Mitarbeiter mitgebrachte Lufttemperatur- und Luftfeuchtigkeitsmessgeräte auf, um diese Klimaparameter an ihren Arbeitsplätzen zu überprüfen. Gemessene Luftfeuchtigkeitswerte von teilweise unter 30 % erhärteten den Verdacht zu Zusammenhängen mit den gesundheitlichen Beschwerden.

 

Langzeitmessung der Luftfeuchtigkeit im Winter bringt Aufklärung

Behaglichkeitsbedingungen

Bei Beschwerden über schlechtes Raumklima sollte zunächst eine ganzheitliche Betrachtung der Situation durchgeführt werden. Verschiedensten Einflussfaktoren wie z. B. Stäube, mikrobiologischen Belastungen, Luftelektrizität, Luftionen, Zugluft oder Emissionen aus Baustoffen, Einrichtungsmaterialien und Möbeln können eine Rolle spielen. Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurde schnell klar, dass quasi alle Bereiche des Gebäudes (unabhängig von der Raumausstattung) betroffen waren. Des Weiteren wurde das gesamte Objekt permanent über eine raumlufttechnische Anlage belüftet. Dies führt zwar zu einem ständigen Abtransport von unerwünschten Raumluftbelastungen, andererseits wird die ohnehin schon trockene Winterluft hereingebracht bzw. zuvor erwärmt und somit drinnen im Verhältnis zur Innentemperatur noch trockner. Die Annahme, dass ein Problem mit zu trockener Raumluft geben ist, wurde somit als plausibel eingeschätzt.

Langzeitmessung Feuchtigkeit und Temperatur

Per Langzeitmessung wurden die Messdaten in mehreren Räumen parallel erfasst. Da auch die Außenluftwerte gemessen wurden, konnte ein direkter Zusammenhang insb. mit der Außentemperatur abgebildet werden. Vereinfacht ausgedrückt: Je kälter draußen, desto trockner innen.

Die Luftfeuchtigkeit in den Büroräumen lag zeitweise bei 20 - 30 %.

Welche Maßnahmen verbessern das Raum- und Betriebsklima?

Um für eine höhere Luftfeuchtigkeit zu sorgen, können in diesem Fall neben raumseitigen Veränderungen wie z. B. der Aufstellung von Pflanzen und dem Einsatz von hygroskopischen Innenraummaterialien, bereits gezielte Veränderungen an der raumlufttechnischen Anlage wie z. B. der Absenkung der Luftwechselrate besonders bei niedriger Außentemperatur zielführend sein.

 

Weitere Informationen über Raumluftuntersuchungen